Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben begonnen – weitere Arbeitsniederlegungen am Mittwoch und Donnerstag

Pressemitteilung vom 28.01.2025

Nach dem kurzfristig anberaumten gestrigen Warnstreik bei der Stadt Freiburg haben heute früh im Busverkehr bei der VBK in Karlsruhe als auch der BBL in Baden-Baden wie angekündigt jeweils eintägige Arbeitsniederlegungen in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen in Baden-Württemberg begonnen. (Hinweis für die Redaktionen: Die Warnstreiks finden zeitgleich zu den bereits angekündigten Arbeitsniederlegungen im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe statt).
Am Mittwoch werden Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Geislingen a. d. Steige, Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt zu Warnstreiks aufgerufen, am Donnerstag folgen Arbeitsniederlegungen in Rottenburg, Mössingen, Uhingen, Eislingen sowie in Ilvesheim.
Außerdem wird am Donnerstag in Freiburg der kommunale Nahverkehr bei der VAG bestreikt.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Bereits die ersten Arbeitsniederlegungen zeigen: Die Beschäftigten, die seit Jahren trotz fehlendem Personal täglich für die Bürgerinnen und Bürger und das Land öffentliche Dienstleistungen erbringen, erwarten eine materielle Anerkennung ihrer Leistungen. Die Inflation ist noch lange nicht vollständig kompensiert. Die tägliche Belastung erfordert dringend mehr Zeitsouveränität und auch mehr freie Zeit. In der zweiten Verhandlungsrunde erwarten wir von den Arbeitgebern ernsthafte Antworten auf unsere Forderungen.“

Warnstreiks in dieser Woche:
Dienstag:
Karlsruhe, Warnstreik im Busverkehr bei der VBK, um 9.30 Uhr Kundgebung vor dem ver.di Haus.
Baden-Baden, Warnstreik im Busverkehr bei der BBL.

Mittwoch:
Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Geislingen a. d. Steige: Demo 10:30 - Kundgebung um 11:30 Uhr, sowie in Leinfelden und Filderstadt (dort wird es auch Kundgebungen geben).

Donnerstag:
Warnstreik im Nahverkehr in Freiburg bei der VAG.
Warnstreik in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in:
Rottenburg: 08:30 Kundgebung Rottenburg a.N. vor dem Rathaus am Marktplatz.
Mössingen: 11:30 Kundgebung Rathausplatz.
Uhingen: 9:30 Kundgebung Uditorium; Ulmer Str. 7, 73066 Uhingen.
Eislingen: 13:00 Kundgebung Vorplatz Schloßplatz 1, Eislingen.
Warnstreik im öffentlichen Dienst in Ilvesheim.


ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. - 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen sowie auf Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes von 2022 rund 236.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. Etwa 67 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent (insgesamt inklusive Beamt:innen). Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.
Aktuellere Zahlen sind beim Statistischen Landesamt angefragt.

 

Pressekontakt

Andreas Henke
Pressestelle
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