Ab Dienstag wird zum dritten Mal in der laufenden Tarifrunde für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg gestreikt. Nach jeweils eintägigen Warnstreiks am 9. und 10. Januar sowie in der Regel zweitägigen Arbeitsniederlegungen in dieser Woche, ruft ver.di in über 30 Betrieben ab dem 28. Januar zu weiteren Arbeitsniederlegungen auf. Die meisten Warnstreiks werden eintägig am Dienstag stattfinden. Es kann aber im Verlauf der Woche bis zur dritten Verhandlungsrunde zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen.
Jan Bleckert, ver.di Verhandlungsführer: „Alle Verlautbarungen aus dem Arbeitgeberlager lassen befürchten, dass der WBO in der dritten Runde keine substanziellen Verbesserungen des bisherigen Angebots mitbringen wird. Wir wollen diese Tarifrunde schnell zu einem guten Ende bringen. Deshalb halten wir den Druck auf die Unternehmen nächste Woche aufrecht.“
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen werden erneut unter anderem die Stadtverkehre in Tübingen, Reutlingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen und teilweise in Ettlingen und Karlsruhe, Sindelfingen, Neckarsulm, im Raum Heilbronn, im Raum Schwetzingen/ Wiesloch und Plochingen sein. Außerdem der Stadtverkehr in Böblingen sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd, Aalen und im Raum Tübingen sowie im Landkreis Göppingen. In den meisten bestreikten Unternehmen findet am jeweiligen Streiktag wie an den bisherigen Streiktagen kein Linienbetrieb statt.
Die dritte Verhandlungsrunde mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) findet am 31. Januar statt.
ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen.
Die Arbeitgeber sind bisher lediglich bereit, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden. Eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen lehnen sie ebenso kategorisch ab, wie zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder.
Hinweis für die Redaktionen: Die genauen Streiktage werden wir jeweils mit regionalen Pressemeldungen rechtzeitig ankündigen. Die Streikaufrufe gehen den Betrieben immer mit Vorlauf zu, so dass die bestreikten Betriebe ihre Kund:innen auch selbst rechtzeitig informieren können.
Für konkretere Infos deshalb bitte mit unseren örtlich Zuständigen Kontakt aufnehmen.
Andreas Henke
Pressestelle
ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg
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