Zweitägige Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe und bei der rnv haben begonnen

Pressemitteilung vom 21.01.2025

Mit Beginn der Frühschicht haben in über 30 Betrieben des privaten Omnibusgewerbes in Baden-Württemberg die angekündigten zweitägigen Warnstreiks begonnen. In der parallel stattfindenden Tarifrunde mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) wird auch seit heute früh bis einschließlich morgen Nacht die Arbeit niedergelegt.
ver.di rechnet insgesamt mit deutlich über 2.000 Streikenden. In den meisten bestreikten Unternehmen im privaten Omnibusgewerbe findet an den Streiktagen kein Linienbetrieb statt. Bei der rnv ist der Fahrdienst heute und morgen komplett eingestellt.
Grund für die Warnstreiks sind die ergebnislose zweite Verhandlungsrunde mit dem WBO sowie bereits drei ergebnislose Runden mit der rnv.
Damit will ver.di erreichen, dass die Arbeitgeber, der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO), in der dritten Runde am 31. Januar ein deutlich verbessertes Angebot abgeben.

Jan Bleckert, ver.di Verhandlungsführer: „Dier erneut sehr hohe und stabile Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen zeigt: Die Fahrerinnen und Fahrer lassen sich angesichts der täglichen Belastungen und der hohen Verantwortung nicht mit einem Inflationsausgleich abfertigen. Wir sind angetreten, das Berufsfeld weiter zu stärken. Dafür fehlt noch einiges.“

Betroffen von den Arbeitsniederlegungen, die zweitägig am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch stattfinden, sind über 30 Betriebe, unter anderem die Stadtverkehre in Schwäbisch Hall, Tübingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen und teilweise in Ettlingen und Karlsruhe, Sindelfingen, Neckarsulm, im Raum Heilbronn, im Raum Schwetzingen/ Wiesloch und Plochingen. Außerdem der Stadtverkehr in Böblingen sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart, im Großraum Karlsruhe, im Raum Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd, Aalen und im Raum Tübingen. Im Landkreis Göppingen finden die Warnstreiks am Mittwoch und Donnerstag statt.

Bereits am 9. und 10. Januar hatten sich 2.000 Beschäftigte an ersten jeweils eintägigen Warnstreiks in rund 30 Betrieben beteiligt.
Bei der rnv finden diese Woche die ersten Arbeitsniederlegungen in dieser Tarifrunde statt. Diese betreffen den Raum Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.

ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen.
Die Arbeitgeber sind bisher lediglich bereit, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und über eine betriebliche Altersversorgung zu reden. Eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen lehnen sie ebenso kategorisch ab, wie zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder.
Bei der rnv fordert ver.di Verbesserungen im Manteltarifvertrag sowie eine Verkürzung der Arbeitszeit wie diese bei den kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Baden-Württemberg im letzten Jahr durchgesetzt wurde. Beim Entgelt geht es um eine Erhöhung der monatlichen Einkommen um 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Hinweis für die Redaktionen: Da sich die Tarifrunde im privaten Omnibusgewerbe sehr dynamisch entwickelt, können zur aktuellen Streikplanung noch weitere Betriebe dazukommen, die dann ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt bestreikt werden. Wir werden dies jeweils mit regionalen Pressemeldungen ankündigen. Die Streikaufrufe gehen den Betrieben immer mit Vorlauf zu, so dass die bestreikten Betriebe ihre Kund:innen auch selbst rechtzeitig informieren können.

 

 

 

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Andreas Henke
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