Nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der öffentlichen Banken am Donnerstag (12. September 2024) ohne Ergebnis geblieben ist, ruft ver.di auch in Baden-Württemberg zu Warnstreiks auf. Zunächst wird an diesem Mittwoch in Stuttgart bei LBBW, L-Bank, LBS und dem Sparkassenverlag ganztägig gestreikt.
Die Streikenden versammeln sich um 9:00 Uhr am Pariser Platz am Hauptbahnhof. Danach folgt ein Demonstrationszug entlang des Hauptbahnhofs über die Königsstraße mit Zwischenkundgebung an der BW-Bank Filiale bis zum kleinen Schloßplatz. Dort wird dann um 10.00 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden.
Frank Hawel, ver.di Baden-Württemberg: „Das vorliegende Angebot gleicht die Preissteigerungen der letzten Jahre bei Weitem nicht aus. Bei einer von den Arbeitgebern angestrebten Laufzeit von 35 Monaten würde der deutliche Reallohnverlust für die Beschäftigten der öffentlichen Banken dauerhaft manifestiert werden. Den von den Inflationsjahren besonders getroffenen Kolleginnen und Kollegen in den niedrigeren Entgeltgruppen wird überdies eine soziale Komponente kategorisch verweigert. Jetzt stehen die Zeichen auf Konfrontation.“
Die Arbeitgeber hatten zuletzt drei Erhöhungsschritte, mit insgesamt 10,8 Prozent bei einer sehr langen Laufzeit von 35 Monaten angeboten, nachdem bereits der letzte Abschluss aus dem Jahr 2021 eine so lange Laufzeit hatte und materiell weit unter der 2022 einsetzenden Inflation lag.
ver.di begrüßte dagegen, dass immerhin Bewegung in die Gespräche zur Übernahme von Nachwuchskräften gekommen ist und der Arbeitgeberverband darüber hinaus auch eine Bereitschaft signalisiert hatte, die Vergütungen für Nachwuchskräfte deutlich anzuheben. Begrüßenswert sei auch, dass es Gesprächsbereitschaft zur Weiterentwicklung der tarifvertraglichen Arbeitszeitgestaltung gebe.
ver.di fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro pro Monat, und eine Erhöhung der monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Daneben setzt sich ver.di für einen Einstieg in Verhandlungen über eine Weiterentwicklung der Arbeitszeitregelungen ein.
ver.di verhandelt bei den Tarifrunden der öffentlichen Banken für rund 60.000 Beschäftigte aus 63 Instituten, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder.
Die Tarifverhandlungen werden in der dritten Runde am 10. Oktober 2024 in Mainz fortgesetzt.
Andreas Henke
Pressestelle
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