ver.di Baden-Württemberg ist empört, dass auf der Bildungsmesse Didacta, die dieses Jahr unter dem Motto „Demokratie braucht Bildung, Bildung braucht Demokratie“ stattfindet, die AfD mit einem Messestand vertreten sein soll. Die Gewerkschaft fordert die Messe Stuttgart und alle Verantwortlichen auf, noch diese Woche alles Notwendige zu veranlassen, um eine Präsenz der AfD zu verhindern.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die Messetore müssen für die Demokratiefeinde der AfD verschlossen bleiben. Diese wichtigste Fachmesse für Bildung darf nächste Woche nicht überschattet werden von einem Parteienwahlkampf. Noch ist eine Woche Zeit, um eine Didacta ohne Störgeräusche von Rechtsaußen zu ermöglichen, die einen der derzeit wichtigsten Aufträge von Bildung in den Fokus nimmt: Die Stärkung der Demokratie.“
ver.di Baden-Württemberg fordert die Messe auf, zu prüfen, ob ein Ausschluss der AfD juristisch aussichtsreicher wäre, wenn Grüne und CDU auf ihre Stände verzichten. Die Messe hatte den Stand mit Verweis auf die anderen beiden Parteien genehmigt.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „ver.di und GEW sind seit Jahren auf der Bildungsmesse vertreten, weil die Fachgewerkschaften für die pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte eine genau so wichtige Informationsquelle sind, wie die Fachstände aus dem Bildungsbereich. Bildungspolitik spielt auf dieser Messe natürlich immer eine große Rolle. Bildungspolitikerinnen und Politiker der demokratischen Parteien sind herzlich eingeladen zu Diskussionen und Foren auf der Messe, um über gute Rahmenbedingungen für Bildung mit Fachkräften und Gewerkschaften zu sprechen. Wahlkampfstände brauchen die pädagogischen Fachkräfte auf ihrer Bildungsmesse nicht und das war auch in der Vergangenheit nicht üblich.“
Maike Schollenberger, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Wir werden nicht zulassen, dass die AfD Schritt für Schritt zu einer normalen Partei gemacht wird. Hunderttausende sind am Wochenende auf die Straßen gegangen, um gegen den Tabubruch im Bundestag und für den Erhalt unserer Demokratie zu demonstrieren. Viele Organisationen, auch wir, bereiten uns auf kreative Proteste vor, sollte die AfD auf der Didacta präsent sein. Besser wäre aber, wir können uns nächste Woche auf der Messe auf das besonders für junge Menschen so zentrale Thema Bildung und Demokratie konzentrieren.“
ver.di Baden-Württemberg ist auch bei der diesjährigen Didacta mit einem eigenen Stand in Halle 9 (frühkindliche Bildung), Stand C25, vertreten.
Andreas Henke
Pressestelle
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