ver.di Baden-Württemberg warnt vehement vor einer dramatischen Verschlechterung des ÖPNV-Angebots in Karlsruhe. Die jetzt bekanntgewordenen Sparpläne für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sehen Kürzungen von bis zu 100 Vollzeitstellen vor sowie eine Taktreduzierung von zehn auf bis zu zwanzig oder gar 30 Minuten.
Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die VBK ist kein Schuldengrab, denn ein guter ÖPNV ist immer auch steuerfinanziert. Genau wie zum Beispiel Kitas oder auch der Straßenbau. Das ist Daseinsvorsorge und damit hat unser Land bisher gut funktioniert. Die nun bekanntgewordenen Pläne in Karlsruhe lassen alle Alarmglocken läuten. Statt der anvisierten Verdoppelung drohen erhebliche Verschlechterungen im ÖPNV. Wenn die Politikebenen Bund, Land und Kommunen ihr Schwarzes Peter Spiel um eine auskömmliche Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs fortsetzen, bricht ein wichtiger Träger unseres Lebens und Wirtschaftens zusammen: Ohne funktionierenden ÖPNV kommen Kinder nicht in die Schule und Beschäftigte nicht zur Arbeit. Die angestrebte Verkehrswende zur Erreichung der Klimaziele wird mit diesem Kurs faktisch aufgegeben.“
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Die VBK sucht Stand heute für die Erfüllung ihres Auftrags, ein gutes ÖPNV-Angebot in der Region Karlsruhe, händeringend Fachkräfte in 19 unterschiedlichen Berufen. Das jetzige Personal ächzt deshalb seit Jahren unter Überstunden und zusätzlichen Belastungen. Jetzt heißt es auf einmal, dass bis zu hundert von Ihnen angeblich zu viel an Bord sind. Kündigung als Dank für ihren Einsatz: Das ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen.“
Andreas Henke
Pressestelle
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